Der Run auf die 5. Edition

Der Run auf die 5. Edition

Gedanken zu den Shadowrun-Editionen

Er hat schon längst begonnen, der Run auf die fünfte Edition! Für einige Produkte ist es bereits zu spät, sich günstig einzudecken. Regelbücher und Sourcebooks der fünften Edition boomen. Worin liegen die Gründe dafür? Ist es mittlerweile normal, dass vergangene Editionen teuer werden? Wir gehen dem auf den Grund und suchen Antworten.

Ältere Editionen

Shadowrun 3 und 4 haben tatsächlich noch moderate Preise, oder sollte ich sagen: wieder moderate Preise? Vielleicht liegt es an der Spielerschaft, die, wenn sie in diesen Editionen zuhause ist, schon alles hat, was sie benötigt. Einige Werke können noch mal etwas teurer sein, wie Fronteinsatz von SR4 (ca. 60 €) oder Europa in den Schatten der dritten Edition (ab 90 €).

Fronteinsatz, Shadowrun 4.01D, SR4Europa in den Schatten, Shadowrun 3.01D, SR3, Sourcebook, Quellenbuch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Core-Regelwerke sind aktuell alle relativ erschwinglich, will meinen, sie liegen in der Regel unterhalb der 50-Euro-Grenze - oftmals deutlich. Vielleicht liegt es daran, dass der Markt mit neuen Editionen nahezu geflutet wird?

Bei der fünften Edition ist es jedoch anders, sie ist aktuell wahrlich teuer. Es gibt viele Bücher, die die 50 € deutlich überschreiten. Verbotene Künste zum Beispiel: vom Ausgabepreis von 19,95 € auf 90 € und mehr. Bodyshop bekommt man ab 80 €. Bei einigen Werken muss man lange suchen, um überhaupt ein Angebot zu finden. Da fragt man sich, wieso dem so ist, doch dazu später mehr.

Sind Editionswechsel eigentlich sinnvoll?

Gefühlt wurden ab der vierten Edition Schnellschüsse abgegeben. Regelwerke, die (wieder gefühlt) mit der heißen Nadel gestrickt wurden und dringend Überarbeitungen nötig hatten, damit sie spielbar wurden. Es mussten Regeln erratiert werden, um Ungleichgewichte zu entfernen. Oft hatten Spielerinnen und Spieler das Gefühl: ´das ist doch nicht ausreichend erprobt worden!` Liege ich da richtig oder falsch? Kommentiert gerne!

Die fünfte Edition kommt offenbar recht gut dabei weg. Es existieren zwar Regeln, wie die Limits oder Präzision einer Waffe, die bisweilen auch ein bisschen hinken. Im Großen und Ganzen läuft die fünfte Edition aber recht flüssig, wenn man behaupten mag, dass Shadowrun überhaupt flüssig laufen kann. An dieser Stelle denke ich jedoch, dass alle jene, die gerne Shadowrun spielen, wissen, worauf sie sich einlassen und dass Kämpfe halt ihre Zeit benötigen.

Nun kommt aber in jeder Dekade eine neue Edition heraus. Logisch, Verlage wollen Geld verdienen und das geht nun mal sehr leicht mit einem Editionswechsel. Sollen sie auch, solange sie Verbesserungen enthalten und den Spielspaß erhöhen! Ups! Da könnte aber ein Haken im Mundwinkel hängen, der leidlich schmerzt...

Charakterkonvertierung

Das ist ein böses Wort! Wir kennen es alle, wir haben Runner über die magische Grenze von 100 Karma gebracht und können in der Oberliga laufen, da kommt der Editionswechsel daher. Die Entwickler haben aber vorgesorgt; es gibt dafür „prima“ Konvertierungsregeln. Die mag aber nicht jeder, also nimmt man sich das neue Grundregelwerk und baut den Charakter neu, verteilt die 104 Karmapunkte zusätzlich und merkt: meine Hermetikerin ist nicht mehr wirklich die, die sie einmal war! Der Samurai grummelt, dass der Traumadämpfer nicht mehr das macht, was er früher einmal gemacht hat. Ach, ich lasse ihn weg und kaufe mir dafür einen Fäkalienspeicher, macht auch nicht dümmer – oder doch?

So ist es wohl nicht selten, dass Spielrunden verschiedene Regelsysteme nutzen müssen, um mit bestimmten Lieblings-Runnern in die Schatten zu gehen, oder?

Was will der Kunde?

Viele von uns denken doch: ´wenn ihr schon eine neue Edition herausbringen müsst, dann verbessert sie - tatsächlich! Erprobt sie ausgiebig, bevor ihr sie auf den Markt bringt!` Leider scheint das nicht immer der Fall gewesen zu sein.

Langsam wird es müßig, besonders, wenn man auch noch ein anderes Leben hat. Wie viele von uns hat das Leben eingeholt? Partnerschaft, Beruf, Kinder?

Gerade hat man sich an eine neue Edition gewöhnt, ggf. eigene Hausregeln entworfen, damit es spielbar(er) wird, und schwupp, da lauert schon die sechste Edition und verspricht Wunder. Die sechste Edition der sechsten Welt – da kommt was auf uns zu und wir haben alle gehofft, dass es diesmal besser wird.

An dieser Stelle mag sich jeder selbst ein Bild von der aktuellen Edition machen. Nach gut zwei Jahren Testen und Probieren ist die eine Adeptin oder der andere Rigger vielleicht froh, doch noch ältere Editionen im Schrank zu haben und stürzt sich wieder auf die alten angestaubten Bücher.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, ich finde, eine Rüstung, mit der man soaken kann, gehört einfach zu Shadowrun dazu.

Ich vermisse wirklich Verbesserungen bei Neueditionen, möchte hier jedoch anmerken, dass die deutsche Redaktion leider nicht ausbessern kann, was in Amerika geschmiedet wird. Sie muss ebenso damit leben, wie all die Runnerinnen und Runner da draußen im urbanen Dschungel...

Fazit

Wenn man so durch die Editionen geht, sie ausprobiert und ausfeilt, finden die Spielrunden ihren Liebling. Aktuell sieht man an den Preisen der fünften Edition einen Trend. Es gibt wohl etliche Metamenschen da draußen, die sich aktuell mit eben dieser Edition zufrieden geben.

Wie sieht es bei euch aus? Wo seid ihr zuhause? Lasst es uns gerne wissen!

Have Fun – Play Shadowrun!

Der Hampi

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