DSA: Blick ins Buch - Die Siebenwindküste limitierte Edition

DSA: Blick ins Buch - Die Siebenwindküste limitierte Edition

Regionalbände haben eine lange Tradition beim Pen and Paper Rollenspiel Das Schwarze Auge und wurden mit neueren Editionen immer umfangreicher. Heute wollen wir uns ein etwas moderneres Werk ansehen. Während in den anfänglichen Jahren die einzelnen Regionen von Aventurien nur sehr rudimentär beschrieben worden und viel Spiel für eigene Kreativität ließen, stellen sie heute Detailgrat dar, der nur wenig Wünsche offen lässt. Doch unabhängig von all dem, geht es uns heute weniger um eine inhaltliche Rezension, sondern die Vorstellung einer limitierten Auflage von Die Siebenwindküste - Albernia & der Windhag.

Die Tatsache, dass es so viele Regionalbände gibt, führt auf eine positive Wechselwirkung von Spielern und Verlagen zurück. Die große Beliebtheit der ersten Bände führte dazu, dass die Spielergemeinschaft schon bald nach weiteren Inhalten lechzte. Dieser Bitte kamen die Verlage gerne nach und tuen es bis heute. Alles in allem sind die meisten Regionalbände sehr solide und unterhaltsam. Während zu DSA4 alle Regionalbände in der Standardedition daherkamen, entschied sich Ulisses mit DSA5 auch limitierte Auflagen herauszugeben. Wie macht sich ein solches Exemplar im Schrank und lohnt sich der Mehrpreis dafür?

Die Vorgängerpublikation von Die Siebenwindküste ist auch bekannt als Am Großen Fluss. Heute zählt eben dieses Buch zu den am teuersten gehandelten Regionalspielhilfen von DSA4.

Die äußeren Werte des Buches

Die Siebenwindküste

Bei dieser limitierten Publikation handelt es sich um einen grünen Kunstledereinband, dessen goldener Cover- und Rückenbedruck eine leicht vertiefende Prägung aufweist. Die grüne Färbung hat sicherlich ihren tieferen Sinn in der Tatsache, dass es sich um ein Regionalband mit viel naturnahem Bezug handelt. Allerdings ist das Gold auf Grün mitnichten ein exklusives Design, denn alle limitierten Regionalbände der DSA5-Reihe folgen diesem Aussehen. Unterschiedlich und inhaltlich angelehnt sind allerdings die Coverprägungen. Im Falle von Die Siebenwindküste sehen wir eine Fee als zentrales Element. In der linken unteren Ecke findet sich ein an das Fürstentum Albernia angelehntes Wappen mit drei Kronen. In der rechten unteren Ecke findet sich eindeutig das Wappen Windhags, das einen Drachen zeigt.

Die Siebenwindküste - Metallecken

Zusätzlich zum gold-grünen Coverdesign finden sich ebenfalls goldene Zierecken, die dem Buch einen deutlich wertigeren Hauch verleihen. Das Metall dieser Zierecken ist mit stimmigen Symbolen verziert, die allerdings auch nicht exklusiv sind, sondern bei allem limitierten Büchern gleich daherkommen.

 

Der Inhalt macht das Buch

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob dieser äußere gute Eindruck, sich auch im Inneren fortsetzt. Schon auf der ersten Seite schlägt das Herz eines jeden Sammlers höher. 

Die Siebenwindküste - limitierte Auflage

Diese Seite erinnert die Besitzerin daran, dass nur 400 Exemplare gedruckt worden sind und sie eines davon besitzt. In unserem Falle handelt es sich um die Drucknummer 292.
Das Papier der Seiten selbst fühlt sich jedoch nicht besonders wertig an. Es sind einfache glatte Seiten, mit wenig Haptik und einer verhältnismäßig dünnen Stärke: vermutlich 110-120 g/m².

Die Siebenwindküste - vollfarbiges Buch

Eben diese Einfachheit des Papieres unterstützt den Leser leider gar nicht beim Arbeiten mit dem Buch, da man immer wieder mehrere Seiten zwischen den Fingern hat und dann entsprechend nachblättern muss. Die limitierte Auflage von Die Siebenwindküste ist ein vollfarbiges Buch und verfügt über zahlreiche wunderschöne Zeichnungen, Karten und Ambiente-Gemälde, die der Leserin den inhaltlichen Stoff noch näher bringen. Allerdings ist auch das keine Besonderheit. Zwar ist die Taschenbuch- bzw. Softcover-Ausgabe des Buches in Schwarz-Weiß gehalten, die reguläre Version von Die Siebenwindküste bietet diese farbige Gestaltung aber ebenso.

Die Siebenwindküste - Schöne Gemälde

Die Aufteilung der Publikation ist grundsätzlich sehr leserlich gehalten. Große Absätze zwischen den Themen, gezielter Einsatz von passenden Symbolen an Überschriften oder textunterbrechende Zeichnungen lenken das Auge immer wieder positiv ab und helfen ein besseres Verständnis zu erlangen. Aber auch das ist keine Besonderheit der limitierten Auflage.

Die Siebenwindküste - Kapitelwechsel

Hervorzuheben ist die treffliche Gestaltung von Kapitelanfängen. Eine Art Banner leitet das Thema ein, gefolgt von einem passenden In-Spiel-Text, ehe es en Detail ans Eingemachte geht. Aber - ihr ahnt es schon - auch das ist keinerlei Besonderheit. Alle Editionen des Buches verfügen über dieses schicke Layout.

 

Unterschiede zu den regulären Ausgaben

Zu Recht stellt sich nun natürlich die Frage, ob es überhaupt Unterschiede zu den anderen Ausgaben der Siebenwindküste gibt.

Die Siebenwindküste - passendes Layout

Die Antwort darauf ist so simpel, wie auch ernüchternd. Sie lautet: Nein. Der Verlag hat es leider nicht geschafft, der limitierten Auflage einen inhaltlichen Mehrwert zu verleihen. Natürlich funktioniert das Gesamtkonzept des Buches gut und natürlich ist das Gesamtlayout wohlgelungen und macht dem Leser Spaß. Doch dass lediglich die erste Seite, mit dem Hinweis auf die limitierte Auflage der einzige Unterschied ist, ist doch eher ernüchternd.

Immerhin liegen preislich gesehen zwischen der regulären Ausgabe und dieser limitierten Ausgabe der Siebenwindküste ziemlich genau 30,-€. Zwischen der Softcover-Edition und der limitierten sind es sage und schreibe 50,-€ Preisdifferenz. Da hätte man doch durchaus einen inhaltlichen Mehrwert erwarten dürfen - und wenn es nur weitere NSCs, Karten oder zwei Seiten Mysteria & Arcana gewesen wären. So bleibt der Sammler zurück, der sich zwar über das tolle Äußere des Buches freuen darf, aber inhaltlich nichts anderes bekommt.

 

Sollte man wissen

Die Siebenwindküste - das goldene Cover

Diese limitierte Auflage von Die Siebenwindküste erschien am 30. März 2017 mit der ISBN-Nummer 978-3-95752-412-6. Die Verlags-Artikelnummer unterschiedet sich leicht von der regulären, die US25102 lautet und durch ein "L" ergänzt wird. Ulisses hat das "L" sicher als Indikator für Limitiert eingefügt. Während die Publikation ursprünglich für 69,95€ erschien, wird sie aufgrund ihrer kleinen Auflage auch heute schon für mehr als 100,-€ gehandelt. Es ist zu erwarten, dass dieser Preis in den kommenden Jahren noch weiter steigen wird.

Das Cover-Design stammt aus der Feder von Tia Rambaran. Die Redaktion übernahmen Nikolai Hoch und Daniel Simon Richter.

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